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Schwarz, Rot und Weiß

Ein Erfahrungsbericht aus dem Tantra-Aufbautraining III. von Lisa F. aus Salzburg

Schwarz - Tamas

Schwarz, schwarz, schwarz. Der Saal, die Menschen, die Atmosphäre. Mir ist zum Davonlaufen. Tierisch, animalisch, wild. Fressen, Schlafen, Sex.

So ein schwarzer Teufel, - ich will gar nicht wissen, was für ein Tier der sein soll -, rempelt mich an. Die Spielregel zuckt durch mein Hirn: Stop! Aber nein doch. Den remple ich zurück. Der schiebt und taucht und meint: schwaches Mädchen.

Was er nicht weiß, ist, dass ich eine Tigerin bin. Ich beiß und kratz, dass er verblüfft zurückweicht. Noch ein Kralle, und er ist auf der Flucht. Schade eigentlich um den Burschen. Jetzt würd ich gern mit ihm spielen. Tierspiele natürlich.

Da packt mich etwas. Das ist er ja. Ein Schrei. Wir stürzen zu Boden. Oben, unten. Irgendwann krieg ich kurz die Oberhand. Nix wie weg. Er schnappt mich von hinten. Dogposition. Aggression wird Lust. Da könnt ich glatt schwach werden. Die schwarze Sexualität ist echt tief, ohne Umschweife, gemma, gemma, und schon wieder weiter.

Rot - Rajas

Rotes Glühen auf den Wangen und im ganzen Raum. Eros segelt durch die Menschen. Seidene Mieder, hohe Strapse. Männer werfen sich in die Brust. Frauen jagen mit dem Blick.

Herzschmerz, seliger. Ich will dich ganz, oder vielleicht doch nicht? Locken und blocken, sehnen und verlieren, Schönheit und ihr Verlust. Da bin ich zu Hause. Der Sex sprenkelt, das Herz flattert. Das ewige Spiel, das ewige Leid.
Herz auf Herz, Bauch auf Bauch. Sowie es die Missionare schon immer taten. Die rote Sexualität ist heiß, verführerisch, gefühlstief.

Weiß - Sattva

Weiß wollte ich nie tragen. So abgehoben. Aha, weiß steht fürs Ganze. Weißes Licht gebrochen im Prisma ergibt den Regenbogen. Beinhaltet also das ganze Spektrum.

Ich kenne den Mann, mit dem ich das Ritual begehe, kaum. Die weiße Spitze kratzt. Weg damit. Mein nackter Körper ist ohnehin weiß und schimmert im Abendlicht.

Nach so viel schwarzroter Action fühl ich mich nahezu geläutert und komm zum ersten Mal ganz zu mir. Ich fühl mich weiter wild und erotisch und trotzdem so gelassen.

Mein Ritualpartner ist mir so nahe, obwohl ich ihn kein einziges Mal berühre. Ich finde ihn liebenswert, ohne dass ich etwas will von ihm. Die ganze Gruppe ist mir präsent.

Shiva und Shakti begegnen einander im Raum, in dem alles möglich ist und deshalb nichts sein muss. Weiße Sexualität ist Yab und Yum, ist Verbindung mit allem.

Verein Lichtung
Tel. +43 - 2749 - 2594